Sugar Addiction
Zucker löst im Gehirn ähnliche Suchtreaktionen aus wie Kokain oder Nikotin inklusi
ve Entzugserscheinungen. Zucker aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn und das bedeutet, dass dieses mit der Ausschüttung des sogenannten Glückshormons Dopamin reagiert. Zucker ist zu einem billigen Grundnahrungsmittel geworden, das ständig verfügbar und unbegrenzt haltbar ist. Zu viel Zucker gefährdet jedoch die Gesundheit: Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-
Erkrankungen werden durch zu hohen Zuckerkonsum begünstigt. In den letzten 50 Jahren hat sich der Zuckerverbrauch weltweit verdreifacht. Deshalb haben die Vereinten Nationen inzwischen zum Kampf aufgerufen gegen die neue Geißel der Menschheit.
Wie ist es, nach Zucker süchtig zu sein? Welche Veränderungen machen sich sichtbar und bemerkbar? Wie fühlt man sich?
Die Studentin Hikari Onuki hat dies aus ihrer persönlichen Perspektive im Rahmen des Semesterthemas »Essen« thematisiert und hierfür ein selbstbewusstes Konzept entwickelt, welches sich einerseits der Thematik möglichst sachlich annähert und andererseits auch die gefühlten Erfahrungen zum Ausdruck bringen will.
Der fotografisch dokumentierte Selbstversuch über 40 Tage folgt einer täglich wiederkehrenden Prozedur: Aufzeichnungen zur Zuckermenge, die konsumiert wurde und das Erstellen von Fotografien des Gesichts aus drei Blickrichtungen, welche die Veränderungen auf der Haut zeigen. Diese Fotografien wurden in einfache Visualisierungen übertragen, welche die Veränderungen deutlich zum Vorschein bringen – und damit die Relation von Zuckerkonsum und den Veränderungen der Haut.
Die ergänzende Fotostrecke nimmt Bezug auf das Gefühl, süchtig nach Zucker zu sein und wagt den emotionalen Ausbruch. Die
Inszenierung von Hingabe und Abscheu in der Bildstrecke verlässt die sachliche Betrachtung und wird in einer positiven Weise zum Zeichen von Selbstakzeptanz.
Hikari Onuki
Projektstudium, 2018