HfS Grotesk
Nach einem Beschluss der Berliner Senatsverwaltung erhält die Hochschule für Schauspielkunst einen zentralen Standort in der Zinnowitzer Straße in Berlin-Mitte. Dort werden alle Studiengänge unter einem Dach vereint. Für die Realisierung wurde der Entwurf des Berliner Architekturbüros Ortner & Ortner ausgewählt. In seiner städteräumlichen Erscheinung wird er maßgeblich zur neuen Präsenz der Hochschule beitragen. Dieses Projekt widmet sich der Entwicklung einer visuellen Sprache für die Signaletik der Hochschule für Schauspielkunst. Ausgangslage für dieses Konzept ist die formale und inhaltliche Auseinandersetzung mit der Gebäudearchitektur im Zusammenhang mit dem Charakter der Hochschule. Die klare Architektur steht im Kontrast zu dem sehr bewegten und wandelbaren Gesicht der Institution. Auf Basis dieser Überlegungen kamen wir zu dem Schluss, dass unser Entwurf sowohl optisch als auch inhaltlich eine Verbindung zwischen »Außen und Innen« herstellen soll. Besonders markant wirken außenliegende Holzverstrebungen, die für den Betrachter als ein den Turm gleichmäßig strukturierendes Raster erscheinen. Dieses Raster ist Ausgangspunkt erster typografischer Versuche und Formexperimente. Aus der zweidimensionalen Vorlage entstand ein dreidimensionaler Buchstabenkörper, der in seiner eigenwilligen Verformung im Raum den lebendigen Charakter der Institution widerspiegelt. Die Buchstabenkörper lassen sich mit Hilfe einer Tiefziehmaschine reproduzieren. In ihrer Anwendung funktioniert die HfS Grotesk als eigenständiger Körper im Raum, sie schmiegt sich an die Wände an, schlängelt sich um die Ecke und verändert aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet ihre Gestalt. Sie wird als Displayschrift verwendet und steht in Kombination mit einer Kennzeichnungsschrift.
Dora Ferenczy, Miriam Kadel, Philipp Koller, Isabel Kronenberger
Projektstudium, 2012